Beratungsstunde

Für den Beratungsbedarf im Rahmen des Kompetenzzentrums wurde im Schuljahr 2012/2013 eine Beratungsstunde eingeführt. Gleichzeitig wurde ein Raum eingerichtet, der Beratung und auch den Treffen des Kompetenzzentrums gewidmet ist. Damit wurde eine wichtige Anlaufstelle der Begabungsförderung geschaffen. Die Beratung deckt die drei Bereiche Erkennen, Beraten und Unterstützen ab.

Zielgruppen sind vor allem Schüler und Schülerinnen: z.B. Underachiever oder besonders leistungsstarke Schüler und Schülerinnen, aber auch Lehrkräfte, die auffällige Schüler oder Schülerinnen in ihrem Unterricht oder in ihrer Klasse beobachten oder die ihren Schülern Angebote zu Compacting oder zum Drehtürmodell machen oder mit ihren Schülern an Wettbewerben teilnehmen möchten. Außerdem können Eltern, die eine Lernberatung für ihre besonders begabten Kinder suchen, sich an die Beratungsstelle wenden. Es sind feste Sprechzeiten eingerichtet, in denen eine Lehrkraft des Kompetenzzentrums in ihren Freistunden einmal in der Woche telefonisch oder persönlich erreichbar ist. Die Lehrkraft kann aufgesucht werden oder die Beratungsgespräche werden per Telefon geführt.

Im Vordergrund steht eine individuelle Lernbegleitung von Underachievern oder von Begabten mit besonderem Förderbedarf. Das individuelle Coaching soll die Schüler und Schülerinnen zur Gestaltung ihrer eigenen Lernentwicklung befähigen. Als erstes wird ein explorierendes Gespräch geführt. Der Beratungslehrer hört dem Schüler oder der Schülerin genau zu, macht sich Notizen und wertet diese möglicherweise in Zusammenarbeit mit dem Klassenlehrer oder Fachlehrern aus. In nachfolgenden Gesprächen wird gemeinsam ein Förderplan entwickelt. Nach ca. 6 Wochen wird der Schüler oder die Schülerin wieder eingeladen, um relativ zeitnah zu überprüfen, inwieweit er oder sie einiges zu seiner/ihrer Lernentwicklung umgesetzt hat. Aber auch Begabte mit besonderem Förderbedarf werden hier beraten. Die Strukturierung für schulinterne Fördermaßnahmen besonders Begabter kann so vorbereitet werden.

Nach Einrichtung spezieller Förderprinzipien werden in größeren Abständen Rückmeldungen eingeholt, um zu erfahren, ob die Maßnahmen Wirkungen zeigen. Aber auch Begabte, die sich schulisch weit unterfordert fühlen, erhalten eine Begleitung. So werden besonders leistungsstarke Schüler und Schülerinnen dabei unterstützt, den eigenen Lernprozess ihren Stärken entsprechend zu gestalten. In einem Beratungsgespräch werden Möglichkeiten entwickelt, Strukturen wie Drehtür-Modell, Compacting oder außerschulische Veranstaltungen zu nutzen. Das selbstständige Arbeiten kann in dem Raum des Kompetenzzentrums unter Aufsicht stattfinden. Diese Förderlinie wird aber bislang kaum genutzt. Sie sollte langfristig weiterentwickelt und ausgebaut werden. Die Beratungsstunde lebt auch davon, dass Lehrer und Lehrerinnen am Elsensee‑Gymnasium Schüler und Schülerinnen aus dem Unterricht in die Beratungsstunde schicken, beispielsweise wenn sie vermuten, dass die demonstrierte Langeweile mit ihrer Unterforderung zu tun hat oder weil der Schüler oder die Schülerin wegen seiner besonderen Begabung gemobbt wird oder weil er/sie trotz seiner/ihrer kognitiven Fähigkeiten sich im Unterricht nicht engagiert.

Eine letzte Zielgruppe der Beratungsstunde sind die Eltern, die entweder selbst die Beratung aufsuchen oder der Beratungslehrer lädt Eltern als Experten für ihr Kind zu einem Gespräch ein, um die Probleme oder die Stärken der Kinder noch einmal aus Elternsicht zu hören beziehungsweise, wenn es um Maßnahmen zur Vermeidung von Underachievment geht, um die Durchsetzung von Maßnahmen gemeinsam festzulegen. Die Beratungsstelle wird noch nicht reichhaltig genutzt. Sie sollte sich langfristig zu einer zentralen Drehscheibe der schulischen Begabtenförderung am Elsensee‑Gymnasium entwickeln.

Auch Rückmeldungen von Schülern und Schülerinnen, die in Maßnahmen eingebunden waren (Wettbewerbe, Enrichment, Ferien-Akademien, Springen, Sprachtandem), sollen hier zurückfließen. Sie ist erst auf dem Weg eine breite Akzeptanz unter Lehrern und Schülern zu finden. Noch gehen Terminabsprachen im Wesentlichen von dem Beratungslehrer aus. Wünschenswert ist, dass viele Beteiligte aus dem Schulleben sich an die Beratung wenden und damit auch ein Stück Verantwortung teilen.

Die Beratung der Begabungsförderung steht in engem Kontakt mit der Schulsozialpädagogin, die ja ebenfalls Beratung und Begleitung von Schülern und Schülerinnen durchführt. Ihr Schwerpunkt liegt auf Schülern und Schülerinnen mit besonderen Problemen, deren Ursachen häufig außerhalb des Unterrichts liegen. Man stimmt sich ab und gleicht ab, wo welcher Schüler vielleicht besser aufgehoben ist oder falls beide Beratungsstellen notwendig erscheinen, dass beide gemeinsam in Aktion treten.