Unterrichtsentwicklung
Optimale Bedingungen für individuelles Lernen
Der Unterricht und damit das Lernen der Schülerinnen und Schüler stehen im Fokus jeder Schule, die von der Qualität ihres Unterrichts lebt. Guter Unterricht wird von Lehrerinnen und Lehrern verantwortet, die danach streben, den Unterricht so zu gestalten, dass alle Schülerinnen und Schüler optimale Bedingungen für ihr Lernen haben. Im Fokus der fachlichen, didaktischen und pädagogischen Diskussion stehen unterschiedliche Konzepte, mit denen sich die Lehrkräfte befassen und die mehr oder weniger handlungsweisend für ihren Unterricht sind. Das waren in der Vergangenheit vor allem Konzepte des selbstständigen Lernens, des methodisch vielfältigen Lernens und des offenen Unterrichts. Gegenwärtig werden vor allem Konzepte des kompetenzorientierten Unterrichts und des individualisierten Unterrichts in den Blick genommen. Außerdem stehen das Einbeziehen digitaler Medien in den Unterricht und die Veränderung des Unterrichts durch die Digitalität aktuell im Fokus.
Die Konzepte stehen im Kontext von Anforderungen wie Inklusion, Begabtenförderung sowie Medienerziehung. Grundlage dafür sind die Ergebnisse vergleichender Lernstandsuntersuchungen sowie bildungspolitische Strategien, die das gemeinsame Lernen aller Schülerinnen und Schüler bei optimaler Leistungsentwicklung jedes Lernenden in den Blick nehmen. In diesem Kontext ist die Weiterentwicklung des fachlichen Unterrichts in allen didaktischen Dimensionen bedeutungsvoll: Dazu gehören Grundvorstellungen vom Lernen im jeweiligen Fach, fachliche Methoden, Ziele, Inhalte und Aufgaben sowie die Rückmeldung zu Leistungsstand und Leistungsentwicklung.
Die Fachkolleginnen und -kollegen tauschen sich in ihren schulischen Fachteams darüber aus, entwickeln Fachcurricula, die ihrer Schülerschaft und der modernen Fachdidaktik gerecht werden. Die Fachanforderungen bieten den Kontext und sind zugleich Ausgangspunkt der Planung des Fachunterrichts und der Umsetzung der darin enthaltenen Grundintensionen, Ziele und Inhalte im alltäglichen Unterricht (vgl. IQSH: Moderner Fachunterricht im Kontext der Fachanforderungen. Kiel 2016).
Um Einblick in grundlegende Aspekte sowie neuere fachdidaktische Entwicklungen der einzelnen Fächer zu ermöglichen, sind den Fächer jeweils fachdidaktische Poster zugeordnet.
Schülerfeedback
Feedback zu geben und zu erhalten setzt einen gewissen „Reifegrad“ voraus und verlangt von beiden Seiten, mit Sensibilität und Geschick zu agieren. Die Schülerinnen und Schüler müssen verantwortungsvoll mit dem Instrument umgehen, während Lehrerinnen und Lehrer sich dieser im Verhältnis zu den Schülerinnen und Schülern neuen Situation zu stellen haben. Feedback zu erhalten, bedeutet für Lehrerinnen und Lehrer, das eigene Handeln bestätigt zu bekommen oder Ansatzpunkte für Veränderungen zu erkennen.
Das Feedback, etwa in Form eines ausgezählten Rückmeldebogenergebnisses, dient als Grundlage für ein Auswertungsgespräch, in dem die Lehrkraft den Schülerinnen und Schülern über die Zusammenarbeit im Unterricht und das subjektiv wahrgenommene Lehrerinnen- bzw. Lehrerverhalten spricht. Es bietet der Lehrkraft die Möglichkeit, Stärken und Schwächen im Umgang mit Schülerinnen und Schülern in Erfahrung zu bringen, Schwächen abzubauen und so die Zufriedenheit (auch die eigene) zu erhöhen. Umgekehrt bietet es auch den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, eigene Anliegen oder Themen anzusprechen und eigene Vorschläge und Anteile an einer Lösungsfindung mit einzubringen, aber auch die eigene Sichtweise zu überdenken.
Kollegiale Unterrichtshospitationen
Die kollegiale Unterrichtshospitation ist eine auf Austausch und Selbstreflexion beruhende professionelle Form der Weiterentwicklung von Unterricht, die gezielte Aussagen zur Wirksamkeit des Unterrichts ermöglicht und für alle Beteiligten die Gelegenheit bietet, vorhandenes didaktisches Wissen im Kontext anzuwenden, zu reflektieren und neue Impulse und Anregungen zu erhalten.
„Höret den Rat beständiger Freunde, das hilft euch am besten."
Johann Wolfgang Goethe
Kollegiale Fallberatung
Kollegiale Fallberatung ist ein Instrument, Hilfe zur Selbsthilfe zu bieten und damit zur Entlastung und Steigerung der Motivation beizutragen. Indem das Wissen und Potenzial der Gruppe genutzt wird, kann eine inhaltliche Weiterentwicklung angeregt werden. Ziel ist es, eine Erhöhung der Selbstwirksamkeit und Steigerung der Handlungskompetenz zu erreichen.