Schule und Hochschule

Juniorstudium

Das Juniorstudium stellt eine Chance dar, ein Studienfach kennen zu lernen und sich mit dem akademischen Lernen an der Universität vertraut zu machen. Im Rahmen des Juniorstudiums dürfen Schüler und Schülerinnen schon vor dem Abitur an Lehrveranstaltungen der Universität teilnehmen. Juniorstudierende beginnen mit Veranstaltungen aus dem ersten Studienjahr der Bachelorstudiengänge. Es verpflichtet nicht, Prüfungen abzulegen oder das Fach später zu studieren. Die dort erbrachten Leistungen können auf Antrag für ein späteres Studium von der Universität anerkannt werden. Die Schule schreibt ein Empfehlungsschreiben und stellt die Schüler oder Schülerinnen vom Unterricht frei. Dann muss die Universität zustimmen, bei Minderjährigen auch die Eltern. Erwartet wird, dass der versäumte Unterricht eigenständig nachgearbeitet wird. In den letzten Jahren machte ein Schüler der Oberstufe von dieser Möglichkeit Gebrauch. Seine hervorragenden Leistungen in Philosophie machten ihn neugierig auf ein Studium. Nach einem Semester entschied er jedoch für sich nicht Philosophie studieren zu wollen.

Praktikumsplatz an der Hochschule

Ein etwas anderes Ziel verfolgt die Zusammenarbeit von Schule und Hochschule um besonders Interessierten Einblicke in unterschiedliche Forschungsfelder zu geben. Schüler oder Schülerinnen können etwa in einem bestimmten Forschungslabor, beispielsweise genetische Botanik oder Gewässeranalytik, über einen größeren Zeitraum regelmäßig an einem wissenschaftlichen Projekt arbeiten. Die Schüler werden in wissenschaftliche Arbeitsmethoden eingeführt und erhalten ein eigenständig zu bewältigendes Projekt. Ein Ansprechpartner an der Universität Kiel vermittelt Schüler aus Schleswig-Holsteinischen Schulen je nach Interessen- und Fähigkeitslage an Institute. Diese Möglichkeit nahm ein Schüler des 12. Jahrgangs aus dem Elsensee‑Gymnasium wahr. Er fuhr regelmäßig einmal pro Woche über ca. vier Monate nach Kiel ins Institut der Botanik und forschte dort über Transposone (= springende Gene). Den in anderen Fächern versäumten Unterrichtsstoff holte er ohne weiteres Aufsehen nach. Sein Gesamtleistungsstand bewegte sich im Einserbereich. Im 13. Jahrgang nutzte er seine Projekterfahrungen an der Universität um eine besondere Lernleistung zu erbringen, die namentlich auf dem Abiturzeugnis erscheint und eine Note des Profilfaches ersetzen kann.

Uni kommt an die Schule

Als dritte Form der Zusammenarbeit sei das Projekt Uni kommt an die Schule erwähnt. Professoren und wissenschaftliche Mitarbeiter kommen zu Vorträgen direkt in die Schule. Sie stellen ein wissenschaftliches Gebiet vor und erläutern den neuesten Forschungsstand. Diese Vorträge liegen während der Unterrichtszeit und die besonders Begabten verlassen im Drehtür-Modell ihren Unterricht um parallel dazu einen Vortrag zu hören. Zum Teil sind die Vorträge für Oberstufenschüler ausgewiesen.