Y-Modell

Das Y-Modell ist das parallele Angebot des acht- und des neunjährigen gymnasialen Bildungsgangs (G8 und G9)

Das Elsensee‑Gymnasium blickt auf eine lange Erfahrung im Umgang mit G8 und G9 Schülern zurück, denn sie gehörte zu den ersten Modellschulen, an denen die verkürzte Schuldauer von 8 statt 9 Gymnasialjahren eingeführt wurde. Das war schon 1999. Es wurden Schulstrukturen aufgebaut, die die parallele Entwicklung und Förderung in 8 beziehungsweise 9 Schuljahren ermöglicht.

Zu Beginn der Oberstufe werden die beiden Stränge zusammengeführt. Dieses als Y-Modell bezeichnete Verfahren gibt es nur an vier Gymnasien in Schleswig-Holstein. In der Mittelstufe wird Fremdsprachenunterricht für G8 und G9 Schüler gemeinsam angeboten. Das erfordert eine komplexe Stundenplanorganisation. Insgesamt wird in Schleswig-Holstein an neun Gymnasien das Abitur in neun Schuljahren angeboten, davon vier im Y-Modell. Es sind also sehr wenige Schulen, die beide Möglichkeiten anbieten, das Abitur in 8 Schuljahren oder in 9 Schuljahren zu erreichen (Y-Modell). Das Y-Modell kann als wertvolles Instrument flexibler Begabungsförderung genutzt werden. Hat ein Schüler beispielsweise zu viele Lücken auf Grund von Krankheit oder anderer Fehlzeiten oder wegen persönlicher Probleme aufgebaut, kann er von einer G8 Klasse in eine G9 Klasse wechseln. Andererseits wird Schülern mit hoher Lerngeschwindigkeit nahe gelegt, statt im G9 Strang, die Schulzeit im G8 Strang fortzusetzen. Dies geschieht, wenn Eltern, Schüler selbst und Lehrer einheitlich der Meinung sind, dass der Wechsel einen Vorteil bringt, auch innerhalb eines Schuljahres. Insbesondere in der fünften Klassenstufe wird daraufhin genau beobachtet.

Es sei angemerkt, dass derlei Wechsel nicht die Regel sind und auch nicht im Mittelpunkt des Y-Modells stehen, aber dennoch für einzelne Schüler oder Schülerinnen eine Möglichkeit darstellen, ihre Schuldauer flexibel an ihr kognitives Potenzial anzugleichen. Es gibt allerdings ganze Jahrgänge, die entweder nur als G8 oder nur als G9 stattfinden. In diesen Jahrgängen gestaltet sich eine Klassenwiederholung, die ja sowieso eine Ausnahme bilden sollte, schwierig. In den ersten Jahren des Y-Modells gingen vor allem schnell lernende Kinder in die G8 Klassen. Dieses Verhalten herrschte zur Zeit des Modell-Projektes von 1999 bis 2007 vor.

Inzwischen hat sich das Anmeldeverhalten der Eltern gewandelt. Eltern, die ihrem Kind mehr Zeit zur Entfaltung geben wollen, vielleicht auch weil es viele Hobbys betreibt, melden ihr Kind wohlüberlegt am Elsensee‑Gymnasium in einer G9 Klasse an. Damit folgen sie einem allgemeinen Trend unter Eltern, denen das Durchlaufen der Gymnasialzeit in acht Schuljahren als zu kurz erscheint.